Der TuS Bövinghausen hatte vor dem Gastspiel bei den Sportfreunden Siegen nachgelegt. Mit Yanni Regäsel und Özdemir Özgür wurden zwei ehemalige Profis verpflichtet – und das Duo stand am Samstag in der Oberliga Westfalen auch gleich in der Startelf. Das half dem Team von Trainer Baris Özbek allerdings wenig. Die Gastgeber konnten sich mit 3:0 (1:0) durchsetzen.
Damit feierten die Sportfreunde Siegen den dritten Sieg im dritten Spiel und blieben dabei zum ersten Mal ohne Gegentor. Der Lohn dafür: Dank des besseren Torverhältnisses gegenüber dem 1. FC Gievenbeck steht die Mannschaft von Trainer Throsten Nehrbauer an der Tabellenspitze und können auch nach dem Spielen am heutigen Sonntag (25. August) nicht mehr von dort verdrängt werden.
„Wir haben einen von der ersten bis zur letzten Minute verdienten Heimsieg gesehen, der hinten raus, wo wir ein, zwei Riesen-Dinger liegen lassen, höher ausfallen kann, aber wir sind sehr zufrieden“, sagte Nehrbauer nach dem Spiel gegenüber den Vereinsmedien.
Von Anfang an waren die Sportfreunde um Spielkontrolle bemüht und ließen Bövinghausen gar nicht erst reinkommen. Der Plan des Trainers ging dann vor allem in der zweiten Halbzeit auf. Torwart André Weiß habe nicht einen Ball halten müssen. Der ehemalige Zweit- und Drittliga-Torhüter war erst zu dieser Saison von Regionalligist Fortuna Köln nach Siegen gewechselt.
Und in seinem zweiten Heimspiel erlebte er gleich auch wieder die Wucht, die das Leimbachstadion ausmachen kann. „Dafür, dass es heute sehr warm war und anderer Fußball lief, war das Zuschauerinteresse sensationell. Ich bin noch nicht lange hier, merke aber selbst, wie hier Dinge wachsen. Das ist schon ein geiles Gefühl“, sagte der 34-Jährige.
Sportfreunde Siegen: Weis – Mayer (84. Filipzik), Nabesaka, Ticha, Tomas - Dej, Krämer, Kyere (77. Pursian), Werlein (66. Debrah), Scheld (70. Mavroudis) - Schardt (77. Adozi)
TuS Bövinghausen: Oberwahrenbrock – Malcherek, Mbuku (60. Khan), You, Özdemir (70. Skrijelj) – Hodza (46. Twumasi), Jusufi, Regäsel – Alici, Inan (50. Azzofri), Wasilewski (46. Alli)
Tore: 1:0 Dej (41.), 2:0 Scheld (Elfm./64.), 3:0 Schardt (71.)
Schiedsrichter: Marcel Benkhoff
Zuschauer: 1675
Auch Torschütze Mats Scheld war voll des Lobes für die Unterstützung von den Rängen: „Dass heute trotz des sehr warmen Wetters und der Bundesliga 1700 Zuschauer kommen, ist einfach super.“ Er hatte das vorentscheidende 2:0 per Elfmeter erzielt.
Die Freude über den perfekten Start in die Oberliga konnte aber nicht verhehlen, dass die Sportfreunde noch länger auf einen wichtigen Spieler verzichten müssen. Cagatay Kader hatte sich beim 4:2-Sieg bei Rot Weiss Ahlen am 2. Spieltag verletzt. In der vergangenen Woche wurde nun die Diagnose bekannt: doppelter Außenbandriss im rechten Sprunggelenk. Die Ausfallzeit beträgt wohl zwischen vier und fünf Wochen.